• Denkmal für die Opfer des Pogroms von 1941
In Bukarest, der Hauptstadt Rumäniens, erinnert auf einem jüdischen Friedhof eine Gedenktafel an die Opfer des Pogroms von 1941. Vom 20. bis 24. Januar 1941 erhob sich die vormals an der Regierung beteiligte Eiserne Garde in einem Aufstand gegen die Armee. Während der gewaltsamen Auseinandersetzungen gingen die Anhänger der Eisernen Garden gezielt gegen Juden vor: Sie töteten bei den Ausschreitungen mindestens 120 Juden.
Bild:Bukarest, 1941, Ruine der während der Unruhen zerstörten sephardischen Synagoge Cahal Grande, Yad Vashem
Bukarest, 1941, Ruine der während der Unruhen zerstörten sephardischen Synagoge Cahal Grande, Yad Vashem

Bild:Bukarest, Februar 2006, Gedenktafel vor den Gräbern der Opfer des Pogroms auf dem Jüdischen Friedhof, Stiftung Denkmal, Roland Ibold
Bukarest, Februar 2006, Gedenktafel vor den Gräbern der Opfer des Pogroms auf dem Jüdischen Friedhof, Stiftung Denkmal, Roland Ibold
Nach nur fünf Monaten an der Macht überwarf sich Marschall Ion Antonescu mit der ebenfalls seit September 1940 an der Regierung beteiligten faschistischen Eisernen Garde, auch »Legionäre« genannt. Neben allgemeinen Machtkämpfen führte vor allem die Frage über die Methoden der Vertreibung und Enteignung der rumänischen Juden zu Konflikten. Die Eiserne Garde entfesselte seit September 1940 erbarmungslosen Terror gegen Juden durch Gewalt, Vertreibung und Enteignung. Antonescu strebte dagegen ein staatlich organisiertes, schrittweises und bürokratisches Vorgehen gegen die Juden an. Zudem befürchtete er, die Eiserne Garde und ihre Verbündeten könnten durch die Anhäufung von jüdischem Besitz zu mächtig werden. Nach Antonescus Wunsch sollte das geraubte jüdische Vermögen allein dem Staat und nicht einzelnen Organisationen zukommen.
Antonescu entließ am 20. Januar 1941 den Innenminister sowie weitere Amtsträger der Eisernen Garde. Dies nahm die Eiserne Garde als Anlass zum Aufstand: Ihre Anhänger bewaffneten und verschanzten sich in strategisch wichtigen Gebäuden in Bukarest, vor allem in Polizeirevieren. Die Propaganda der Eisernen Garde richtete sich – wie auch zuvor – gezielt gegen Juden, die sie für die Regierungskrise verantwortlich machten. In den folgenden Tagen nutzten die »Legionäre« die chaotischen Zustände in Bukarest für brutale antijüdische Ausschreitungen. Ihre Anhänger schlugen, misshandelten und töteten Juden. Am 22. Januar gab der Innenminister den Befehl, die jüdischen Stadtbezirke von Bukarest anzugreifen. Mindestens 120 Juden wurden bei dem Pogrom getötet. Die rumänische Armee griff nicht ein. Erst am 23. Januar 1941 führte die Armee schließlich einen Angriff gegen die Eiserne Garde und schlug deren Aufstand am 24. Januar 1941 nieder.
Bild:Bukarest, 1941, Ruine der während der Unruhen zerstörten sephardischen Synagoge Cahal Grande, Yad Vashem
Bukarest, 1941, Ruine der während der Unruhen zerstörten sephardischen Synagoge Cahal Grande, Yad Vashem

Bild:Bukarest, Februar 2006, Gedenktafel vor den Gräbern der Opfer des Pogroms auf dem Jüdischen Friedhof, Stiftung Denkmal, Roland Ibold
Bukarest, Februar 2006, Gedenktafel vor den Gräbern der Opfer des Pogroms auf dem Jüdischen Friedhof, Stiftung Denkmal, Roland Ibold
In Bukarest lebten 1941 etwa 102.000 Juden, unter ihnen viele Flüchtlinge aus ländlichen Gebieten, die sich von einer großen jüdischen Gemeinde Schutz versprachen. Bei dem Pogrom, das die »Legionäre« während ihres Putschversuchs gegen die Armee an den Bukarester Juden verübten, kamen mindestens 120 Juden ums Leben.
Bild:Bukarest, 1941, Verwundete liegen während des Pogroms auf der Straße, Yad Vashem
Bukarest, 1941, Verwundete liegen während des Pogroms auf der Straße, Yad Vashem

Bild:Bukarest, Februar 2006, Grabsteine der Opfers des Bukarester Pogroms vom Januar 1941, Stiftung Denkmal, Roland Ibold
Bukarest, Februar 2006, Grabsteine der Opfers des Bukarester Pogroms vom Januar 1941, Stiftung Denkmal, Roland Ibold
Auf dem sephardischen Friedhof im Süden Bukarests erinnert eine Gedenktafel an die Opfer des Pogroms vom 20. bis 24. Januar 1941. Viele der Opfer sind auf diesem Friedhof bestattet.
Bild:Bukarest, Februar 2006, Grabstein eines Opfers des Bukarester Pogroms 1941, Stiftung Denkmal, Roland Ibold
Bukarest, Februar 2006, Grabstein eines Opfers des Bukarester Pogroms 1941, Stiftung Denkmal, Roland Ibold

Bild:Bukarest, Februar 2006, Aufschrift auf der Gedenktafel in hebräischer und rumänischer Sprache, Stiftung Denkmal, Roland Ibold
Bukarest, Februar 2006, Aufschrift auf der Gedenktafel in hebräischer und rumänischer Sprache, Stiftung Denkmal, Roland Ibold
Name
Monumentul Victimelor Pogromului din 1941
Adresse
Șoseaua Giurgiului 162
40682 Bucureşti