• Denkmal für die ermordeten Juden Europas
Am 25. Juni 1999 fasste der Deutsche Bundestag nach langer Debatte parteiübergreifend den Beschluss, das »Denkmal für die ermordeten Juden Europas« zu errichten. In unmittelbarer Nähe zu Brandenburger Tor und Reichstagsgebäude wurde das Stelenfeld von April 2003 bis Mai 2005 nach dem Entwurf des New Yorker Architekten Peter Eisenman gebaut und um einen »Ort der Information« unter dem Denkmal ergänzt.
Bild:Berlin, 1932, Reichspräsident Hindenburg im Garten des Reichspräsidentenpalais am heutigen Standort des Denkmals, Bundesarchiv, Bild 102-13171, k.A.
Berlin, 1932, Reichspräsident Hindenburg im Garten des Reichspräsidentenpalais am heutigen Standort des Denkmals, Bundesarchiv, Bild 102-13171, k.A.

Bild:Berlin, 2005, Ansicht des Denkmals für die ermordeten Juden Europas, Stiftung Denkmal
Berlin, 2005, Ansicht des Denkmals für die ermordeten Juden Europas, Stiftung Denkmal
Der nationalsozialistische Völkermord fand an Tausenden von Orten in ganz Europa statt. Juden wurden mit dem Ziel ihrer vollständigen Auslöschung deportiert, erschossen oder durch Giftgas ermordet.
Orte des Mordens waren die Gaskammern in den Todeslagern, unzählige Erschießungsgruben in polnischen, litauischen und lettischen, rumänischen, weißrussischen und ukrainischen Wäldern sowie Hunderte von abgesperrten Ghettobezirken. In Deportationszügen und mobilen Gaswagen, bei Pogromen und »Vergeltungsaktionen«, in Konzentrations- und Zwangsarbeitslagern kamen Millionen Menschen gewaltsam zu Tode.
Bild:Berlin, 1932, Reichspräsident Hindenburg im Garten des Reichspräsidentenpalais am heutigen Standort des Denkmals, Bundesarchiv, Bild 102-13171, k.A.
Berlin, 1932, Reichspräsident Hindenburg im Garten des Reichspräsidentenpalais am heutigen Standort des Denkmals, Bundesarchiv, Bild 102-13171, k.A.

Bild:Berlin, 2005, Ansicht des Denkmals für die ermordeten Juden Europas, Stiftung Denkmal
Berlin, 2005, Ansicht des Denkmals für die ermordeten Juden Europas, Stiftung Denkmal
Von den meisten der in die Vernichtung deportierten Menschen sind keine Spuren geblieben. Zwischen 5,4 und knapp 6 Millionen Juden sind im nationalsozialistisch beherrschten Europa ermordet worden. Die Zahlenspanne beruht auf Dokumenten der Täter und statistischen Erhebungen der damals zwanzig, heute achtundzwanzig europäischen Staaten, aus denen die Ermordeten stammten. Auch diese Überlieferung ist lückenhaft. Mit Absicht haben die Täter Hinweise auf die Ermordeten und ihre Lebenszusammenhänge beseitigt; Dokumente sind zerstört worden oder im Krieg verloren gegangen.
Bild:Berlin, 2005, Großformatige Portraits von sechs Opfern des Holocausts im Ort der Information, Stiftung Denkmal
Berlin, 2005, Großformatige Portraits von sechs Opfern des Holocausts im Ort der Information, Stiftung Denkmal

Bild:Berlin, 2005, Raum der Dimensionen, Stiftung Denkmal
Berlin, 2005, Raum der Dimensionen, Stiftung Denkmal
Den Anstoß zum Bau des Denkmals für die ermordeten Juden Europas gab 1988 ein Kreis um die Publizistin Lea Rosh. In den folgenden Jahren gelang es ihnen, große Teile der Öffentlichkeit für die Verwirklichung eines »unübersehbaren Denkmals für die ermordeten Juden Europas« zu gewinnen.
Nach der Wiedervereinigung Deutschlands und der Entscheidung des Bundestages, die Bundesregierung nach Berlin umziehen zu lassen, gewann die Diskussion um die Errichtung eines zentralen Holocaustmahnmals in der Hauptstadt an Fahrt. Gleichzeitig wurde in einem langwierigen Wettbewerbsverfahren nach einer geeigneten künstlerischen Umsetzung gesucht.
Am 25. Juni 1999 beschloss der Deutsche Bundestag mit großer Mehrheit, das Denkmal nach den Plänen des amerikanischen Architekten Peter Eisenman bauen zu lassen. Auf Drängen des Parlaments wurde das aus 2.711 Stelen bestehende Feld um einen »Ort der Information« über die zu ehrenden Opfer und die authentischen Stätten des Gedenkens ergänzt. Für die Umsetzung des Beschlusses wurde die bundeseigene »Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas« eingesetzt.
Der Bau des Denkmals dauerte drei Jahre. Am 10. Mai 2005 fand die feierliche Eröffnung des Denkmals mit 1.200 Gästen aus dem In- und Ausland statt.
Bild:Berlin, 2005, Blick in eine Wegachse des Stelenfelds, Stiftung Denkmal
Berlin, 2005, Blick in eine Wegachse des Stelenfelds, Stiftung Denkmal

Bild:Berlin, 2005, Ansicht des Gedenkstättenportals im Ort der Information, Stiftung Denkmal
Berlin, 2005, Ansicht des Gedenkstättenportals im Ort der Information, Stiftung Denkmal
Name
Denkmal für die ermordeten Juden Europas
Adresse
Cora-Berliner-Straße 1
10117 Berlin
Telefon
+49 (0) 30 263 943 36
Fax
+49 (0) 30 263 943 21
Web
http://www.stiftung-denkmal.de
E-Mail
besucherservice@stiftung-denkmal.de
Öffnungszeiten
Das Stelenfeld ist jederzeit zugänglich.
Ort der Information April bis September dienstags bis sonntags 10.00 bis 20.00, Oktober bis März dienstags bis sonntags 10.00 bis 19.00,
letzter Einlass 45 Minuten vor Schließung.
Angebot
Bildungsangebote für Sekundarstufe, Erwachsene und berufsspezifische Gruppen, Workshops, Führungen in mehreren Sprachen, Projekttage, Materialien für Schulen zur Vor- und Nachbereitung