• Gedenkstätte für die Interbrigadisten im Spanischen Bürgerkrieg
Ein 1968 errichtetes Denkmal im Berliner Volkspark Friedrichshain erinnert an die deutschen Angehörigen der Internationalen Brigaden, die zwischen 1936 und 1939 im spanischen Bürgerkrieg kämpften.
Bild:O.O., 1936/1937, Dokumentarfilmer Joris Ivens, Schriftsteller Ernest Hemingway sowie der Schriftsteller und Kommandeur des Thälmann-Bataillons Ludwig Renn, Bundesarchiv, Bild 183-84600-0001, k.A.
O.O., 1936/1937, Dokumentarfilmer Joris Ivens, Schriftsteller Ernest Hemingway sowie der Schriftsteller und Kommandeur des Thälmann-Bataillons Ludwig Renn, Bundesarchiv, Bild 183-84600-0001, k.A.

Bild:Berlin, 2010, Detailansicht der Skulptur, Stiftung Denkmal
Berlin, 2010, Detailansicht der Skulptur, Stiftung Denkmal
Ein Putsch rechtskonservativer Offiziere gegen die gewählte Volksfrontregierung der Spanischen Republik am 18. Juli 1936 löste den Spanischen Bürgerkrieg aus. Deutschland und Italien unterstützten ab Sommer 1936 die Armee der Nationalisten und Faschisten unter der Führung von General Francisco Franco mit Waffen und Soldaten. Das Deutsche Reich schickte die »Legion Condor«, eine aus mehreren Flugzeugstaffeln bestehende Einheit. Diese Unterstützung erhöhte die Schlagkraft der Nationalisten in vielen Schlachten entscheidend. Noch im selben Jahr griff die Sowjetunion an der Seite der Republikaner in den Bürgerkrieg ein. Gleichzeitig reisten Tausende Freiwillige aus vielen Ländern nach Spanien, um die republikanischen Streitkräfte zu unterstützen. Diese Freiwilligenarmee stellte sich mit bis zu 40.000 Mann als »Internationale Brigaden« auf. Aus Deutschland traten etwa 3.000 Freiwillige den Internationalen Brigaden bei, unter ihnen viele Kommunisten. 1938 wurden die Internationalen Brigaden von der Regierung der spanischen Republik aufgelöst. Viele ihrer Mitglieder flohen in das benachbarte Frankreich, da eine Rückkehr in ihre Heimatländer nicht ungefährlich war. In Frankreich wurden sie in improvisierten Internierungslagern untergebracht. Nach dem Sieg gegen die letzten republikanischen Truppen am 1. April 1939 errichtete Franco eine Diktatur mit faschistischen Zügen, die bis Mitte der 1970er Jahre Bestand hatte.
Bild:O.O., 1936/1937, Dokumentarfilmer Joris Ivens, Schriftsteller Ernest Hemingway sowie der Schriftsteller und Kommandeur des Thälmann-Bataillons Ludwig Renn, Bundesarchiv, Bild 183-84600-0001, k.A.
O.O., 1936/1937, Dokumentarfilmer Joris Ivens, Schriftsteller Ernest Hemingway sowie der Schriftsteller und Kommandeur des Thälmann-Bataillons Ludwig Renn, Bundesarchiv, Bild 183-84600-0001, k.A.

Bild:Berlin, 2010, Detailansicht der Skulptur, Stiftung Denkmal
Berlin, 2010, Detailansicht der Skulptur, Stiftung Denkmal
Das Denkmal ist den deutschen Angehörigen der Internationalen Brigaden gewidmet. Etwa 3.000 Deutsche nahmen am Spanischen Bürgerkrieg auf Seiten der Republikaner teil. Wie viele dabei ums Leben kamen ist unklar. Frühere Forschungen gingen von etwa 2.000 gefallenen deutschen Spanienkämpfern bei einer Gesamtzahl von 5.000 deutschen Teilnehmern am Spanischen Bürgerkrieg aus.
Bild:Berlin, 2010, Detailansicht am Relief: Republikaner fliehen aus Spanien, Stiftung Denkmal
Berlin, 2010, Detailansicht am Relief: Republikaner fliehen aus Spanien, Stiftung Denkmal

Bild:Berlin, 2010, Gedenkstätte für die Interbrigadisten im Spanischen Bürgerkrieg, Stiftung Denkmal
Berlin, 2010, Gedenkstätte für die Interbrigadisten im Spanischen Bürgerkrieg, Stiftung Denkmal
Gemeinsam mit dem Komitee der Antifaschistischen Widerstandskämpfer (KdAW), dem die ehemaligen Spanienkämpfer angehörten, beschloss die SED 1965 ein Denkmal für die im Spanischen Bürgerkrieg gefallenen deutschen Angehörigen der Internationalen Brigaden zu errichten. Der Grundstein wurde 1966 gelegt, ohne dass ein Entwurf für das künftige Denkmal erarbeitet worden wäre. Mitglieder des KdAW sprachen selbst mit ausgewählten Bildhauern, darunter Fritz Cremer. Cremer, der unter anderen das Denkmal für die »Nationale Mahn- und Gedenkstätte Buchenwald« schuf, übernahm 1967 die Gestaltung des Denkmals. Die »Gedenkstätte für die Interbrigadisten im Spanischen Bürgerkrieg« wurde 1968 im Volkspark Friedrichshain errichtet. Das Denkmal besteht aus drei Elementen: einer Gedenktafel, einem Bronzerelief mit Szenen aus dem Spanischen Bürgerkrieg von Siegfried Krepp und der Bronzefigur eines emporspringenden Interbrigadisten mit erhobenem Schwert. Der Spanienkämpfer springt aus einem symbolischen Schützengraben hervor und hält die linke Hand vor sein Gesicht, während er mit der anderen Hand ein Schwert hält. Die Haltung der Figur ist angelehnt an Ernst Barlachs Figur »Der Rächer«, das Gesicht der Statue trägt die Züge des Schauspielers Ernst Busch. Für die DDR stellte die Verehrung der Spanienkämpfer eine Art Gründungsmythos dar: Der Bürgerkrieg in Spanien ging zwar verloren, doch die Motive des freiwilligen, internationalen, kommunistischen Kampfes gegen die Faschisten und die Aufopferung für die gerechte Sache sollten aus Sicht der DDR-Führung als Vorbild dienen.
Bild:Berlin, 2010, Fritz Cremers Skulptur, Stiftung Denkmal
Berlin, 2010, Fritz Cremers Skulptur, Stiftung Denkmal

Bild:Berlin, 2010, Gedenktafel und Skulptur, Stiftung Denkmal
Berlin, 2010, Gedenktafel und Skulptur, Stiftung Denkmal
Name
Gedenkstätte für die Interbrigadisten im Spanischen Bürgerkrieg
Adresse
Friedenstraße
10249 Berlin
Öffnungszeiten
jederzeit zugänglich