• Gedenktafel Tabakkombinat Skopje
Auf dem Gelände einer früheren Tabakfabrik in der mazedonischen Hauptstadt Skopje erinnern eine Gedenktafel und seit 2004 ein Denkmal an die über 7.000 Juden, die nach einer landesweiten Verhaftungsaktion der bulgarischen Polizei am 11. März 1943 dort inhaftiert und anschließend in das Vernichtungslager Treblinka verschleppt und ermordet wurden.
Bild:Skopje, 1943, Deportationszug vor dem Gebäude der Tabakfabrik, Yad Vashem
Skopje, 1943, Deportationszug vor dem Gebäude der Tabakfabrik, Yad Vashem

Bild:Skopje, 2004, Neues Denkmal im Innenhof der Tabakfabrik, Jüdische Gemeinde Mazedoniens
Skopje, 2004, Neues Denkmal im Innenhof der Tabakfabrik, Jüdische Gemeinde Mazedoniens
Nach dem gemeinsamen Überfall des Deutschen Reiches und Italiens auf Jugoslawien und der Zerschlagung des Landes im April 1941 besetzte das verbündete Bulgarien den Teilstaat Mazedonien. Auf deutschen Druck hin erklärte sich die bulgarische Regierung Anfang 1943 bereit, die jüdische Bevölkerung ihres Besatzungsgebiets an den SS-Apparat auszuliefern. In einer vom bulgarischen Kommissar für Judenfragen Alexander Belev koordinierten Operation nahm bulgarische Polizei am 11. März 1943 die Juden in Skopje, Štip und Bitola fest und internierte sie in den Lagerhallen der staatlichen Tabakfabrik »Monopol« in Skopje. Dort gab es weder sanitäre Einrichtungen noch Verpflegung.
Von den über 7.300 inhaftierten mazedonischen Juden wurden lediglich 165 freigelassen, vor allem ausländische Staatsangehörige sowie Ärzte und Apotheker. Drei Transporte der bulgarischen Staatsbahn verließen am 22., 25. und 29. März 1943 Skopje – mit dem Ziel Treblinka im deutsch besetzten Polen, wo die SS die jüdischen Kinder, Frauen und Männer mit Motorabgasen ermordete.
Bild:Skopje, 1943, Deportationszug vor dem Gebäude der Tabakfabrik, Yad Vashem
Skopje, 1943, Deportationszug vor dem Gebäude der Tabakfabrik, Yad Vashem

Bild:Skopje, 2004, Neues Denkmal im Innenhof der Tabakfabrik, Jüdische Gemeinde Mazedoniens
Skopje, 2004, Neues Denkmal im Innenhof der Tabakfabrik, Jüdische Gemeinde Mazedoniens
Knapp 7.200 mazedonische Juden, darunter etwa 2.300 Kinder, wurden von bulgarischen Behörden an die SS überstellt, nach Treblinka deportiert und dort ermordet.
Bild:Skopje, 1943, »Judenkommissar« Belev beaufsichtigt die Deportation der Juden aus Skopje, Yad Vashem
Skopje, 1943, »Judenkommissar« Belev beaufsichtigt die Deportation der Juden aus Skopje, Yad Vashem

Bild:Skopje, 1943, Juden auf den Treppen des Tabakfabriks auf dem Weg zu den Zügen, Yad Vashem
Skopje, 1943, Juden auf den Treppen des Tabakfabriks auf dem Weg zu den Zügen, Yad Vashem
Nur etwas über 300 mazedonische Juden überlebten den Krieg.
In den Nachkriegsjahren wurde eine kleine Gedenkplatte auf dem Gelände des Tabakkombinats eingeweiht. Auf ihr ist von den »deutsch-bulgarischen faschistischen Besatzern« und vom »ewigen Ruhm den Gefallenen« die Rede – beides Ausdrücke, die der der Sprachregelung im damals kommunistischen Jugoslawien entsprachen.
2004 errichteten Mitarbeiter der Tabakfabrik ein kleines Denkmal, das auch eine hebräische Inschrift trägt. Alljährlich findet am 11. März eine Gedenkfeier statt.
Bild:Skopje, 2000, Gedenktafel am Eingang zur Tabakfabrik, Jüdische Gemeinde Mazedoniens
Skopje, 2000, Gedenktafel am Eingang zur Tabakfabrik, Jüdische Gemeinde Mazedoniens

Bild:Skopje, 2004, Gedenktafel auf dem neuen Denkmal, Jüdische Gemeinde Mazedoniens
Skopje, 2004, Gedenktafel auf dem neuen Denkmal, Jüdische Gemeinde Mazedoniens
Name
Spomenikot Tutunski Kombinat Skopje
Adresse
Tutunski Kombinat A. D. Skopje, 11 Oktomvri 125
1000 Skopje
Telefon
+389 23 237 543
Fax
+389 23 237 543
E-Mail
ezrm@on.net.mk
Öffnungszeiten
Jederzeit zugänglich.
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