• Denkmal für die Opfer des Faschismus auf dem jüdischen Friedhof Orhei
In der moldauischen Stadt Orhei erinnern mehrere Denkmäler auf dem jüdischen Friedhof an die Juden aus Orhei, die während des Holocaust ums Leben kamen.
Bild:Orhei, 2005, Verfallene Gräber auf dem jüdischen Friedhof von Orhei, Stiftung Denkmal
Orhei, 2005, Verfallene Gräber auf dem jüdischen Friedhof von Orhei, Stiftung Denkmal
Die kleine Stadt Orhei (russisch: Orgejew) liegt in der historischen Region Bessarabien in der heutigen Republik Moldau, etwa 50 Kilometer nördlich der Hauptstadt Kischinew (rumänisch: Chișinău). Juden lebten in Orhei seit dem 16. Jahrhundert, die Gemeinde wuchs schnell an. 1930 lebten etwa 6.300 Juden in Orhei, etwas weniger als die Hälfte aller Einwohner. 1940 wurde das seit 1918 zu Rumänien gehörende Bessarabien von der Sowjetunion besetzt, so auch Orhei. Viele Mitglieder des jüdischen Gemeindevorstandes wurden von sowjetischen Behörden nach Sibirien verschleppt.
Nach dem Angriff auf die Sowjetunion nahmen deutsche und rumänische Truppen Orhei Anfang Juli 1941 ein. Viele Juden flohen in den Tagen davor ostwärts in die Sowjetunion. Die rumänische Verwaltung sammelte die Juden unmittelbar nach dem Einmarsch an mehreren Stellen in der Stadt: In einer Schule, in der Synagoge und einem nahegelegenen Wohnhaus sowie im Polizeigebäude. Insgesamt wurden über tausend Juden in der Stadt gefangen gehalten. Am 21. Juli brachten rumänische Gendarmen die etwa 200 in der Synagoge festgehaltenen Juden in das Dorf Siliştea, wo sie erschossen wurden. Später erschossen rumänische Einheiten mindestens 500 weitere Juden aus Orhei. Diejenigen Juden, die diesen Erschießungen entgingen, wurden in einem Ghetto zusammengedrängt und später in das Gebiet Transnistrien deportiert.
Bild:Orhei, 2005, Verfallene Gräber auf dem jüdischen Friedhof von Orhei, Stiftung Denkmal
Orhei, 2005, Verfallene Gräber auf dem jüdischen Friedhof von Orhei, Stiftung Denkmal
Mindestens 700 Juden aus Orhei wurden von rumänischen Einheiten vor Ort erschossen. Die übrigen Juden mussten ab Herbst 1941 in einem Ghetto wohnen und wurden später in das Gebiet Transnistrien deportiert, wo sie in Ghettos leben und Zwangsarbeit leisten mussten. Die genaue Zahl der Opfer aus Orhei ist nicht bekannt.
Bild:Orhei, 2005, Denkmal am Eingang zum jüdischen Friedhof, Stiftung Denkmal
Orhei, 2005, Denkmal am Eingang zum jüdischen Friedhof, Stiftung Denkmal

Bild:Orhei, 2005, Grabstein auf dem jüdischen Friedhof: »Hier ruhen unbekannte Bürger, 1941 von Faschisten ermordet«, Stiftung Denkmal
Orhei, 2005, Grabstein auf dem jüdischen Friedhof: »Hier ruhen unbekannte Bürger, 1941 von Faschisten ermordet«, Stiftung Denkmal
Auf dem jüdischen Friedhof von Orhei befinden sich mehrere Holocaustdenkmäler und Gedenksteine. Auf dem großen Hauptgedenkstein sind über hundert Namen von jüdischen Opfern aus Orhei genannt.
Bild:Orhei, 2005, Der Hauptgedenkstein mit  Namen von Holocaustopfern auf dem jüdischen Friedhof, Stiftung Denkmal
Orhei, 2005, Der Hauptgedenkstein mit Namen von Holocaustopfern auf dem jüdischen Friedhof, Stiftung Denkmal

Bild:Orhei, 2005, Ein weiteres Denkmal für ermordete Juden, Stiftung Denkmal
Orhei, 2005, Ein weiteres Denkmal für ermordete Juden, Stiftung Denkmal
Name
Monumentul Victimelor Fascismului din Cimitirul Evreilor
Adresse
str. Unirii
3505 Orhei