• Kozaradenkmal
Im bosnischen Mittelgebirge Kozara erinnert seit 1972 auf einem Gipfel das monumentale Kozaradenkmal des Bildhauers Dušan Džamonja an die Schlacht vom Juli 1942 zwischen jugoslawischen Partisanen und der kroatischen Armee, Ustascha-Milizen sowie der deutschen Wehrmacht.
Bild:Kozara, 2009, Das Denkmal für die Opfer der Kozaraschlacht, Andrej Zupanc
Kozara, 2009, Das Denkmal für die Opfer der Kozaraschlacht, Andrej Zupanc
Nach dem Angriff deutscher Truppen und ihrer Verbündeten auf Jugoslawien im Frühjahr 1941 wurde das Land zerschlagen. Auf dem Gebiet der heutigen Staaten Kroatien und Bosnien-Herzegowina rief die faschistische kroatische Ustascha-Bewegung den Unabhängigen Staat Kroatien (USK, kroatisch: Nezavisna Država Hrvatska, NDH) aus. Bald formierten sich überall im ehemaligen Jugoslawien Partisanengruppen, die Widerstand gegen die Besatzung und im USK Widerstand gegen das Regime der Ustascha leisteten. Als Reaktion auf Widerstandsaktionen bekämpften die deutsche Wehrmacht und ihre Verbündeten die Partisanen erbittert, gingen aber auch brutal gegen Zivilisten vor. Im Frühjahr 1942 bildeten Deutschland, Kroatien und Ungarn die »Kampfgruppe Westbosnien«, um in diesen Gebieten gegen Partisanen vorzugehen. Ende Juni begann der Angriff auf die Partisanen im Kozaragebirge. Die deutschen und kroatischen Soldaten töteten während der Schlacht gezielt unzählige Männer, Frauen und Kinder, die in der Region lebten. Nur die Minderheit der getöteten Männer waren bewaffnete Partisanen. Im August 1942 befanden sich 50.000 Männer, Frauen und Kinder, hauptsächlich Serben, aus der Kozararegion in Gefangenschaft der Deutschen und Kroaten. Viele von ihnen wurden von der Ustascha in das Lager Jasenovac gebracht und dort ermordet.
Bild:Kozara, 2009, Das Denkmal für die Opfer der Kozaraschlacht, Andrej Zupanc
Kozara, 2009, Das Denkmal für die Opfer der Kozaraschlacht, Andrej Zupanc
Während der Schlacht im Kozaragebirge wurden etwa 1.700 Partisanen getötet. Wie viele Zivilisten von Angehörigen der »Kampfgruppe Westbosnien« im Kozaragebirge gezielt getötet wurden ist unklar.
Bild:Prijedor, 1942, Ältere Serben aus der Kozara-Region warten im Durchgangslager Prijedor auf den Transport nach Jasenovac, Jevrejski istorijski muzej Beograd
Prijedor, 1942, Ältere Serben aus der Kozara-Region warten im Durchgangslager Prijedor auf den Transport nach Jasenovac, Jevrejski istorijski muzej Beograd

Bild:Kozara, 2009, Das Denkmal für die Opfer der Kozaraschlacht, Andrej Zupanc
Kozara, 2009, Das Denkmal für die Opfer der Kozaraschlacht, Andrej Zupanc
Ein großer Teil des Kozaragebirges ist heute ein Nationalpark. Die Kozaraschlacht zwischen Partisanen und den deutschen und kroatischen Armeen wurde nach dem Zweiten Weltkrieg im Jugoslawien Titos zum Symbol des Widerstandes. So wurde beispielsweise 1962 ein monumentaler Spielfilm mit dem Namen »Kozara« über die Schlacht gedreht. Auf dem Gipfel der Hochebene Mrakovica wurde 1972 ein Denkmal des Bildhauers Dušan Džamonja zum Gedenken der Opfer der Schlacht errichtet. Das Kozaradenkmal ist eines von vielen Partisanendenkmälern, die hauptsächlich in den 1970er Jahren auf dem Gebiet des damaligen Jugoslawiens errichtet wurden und als monumentale Vertreter der modernen sozialistischen Betonarchitektur gelten.
Bild:Kozara, 2009, Das Denkmal für die Opfer der Kozaraschlacht, Andrej Zupanc
Kozara, 2009, Das Denkmal für die Opfer der Kozaraschlacht, Andrej Zupanc

Bild:Kozara, 2009, Im Inneren des Denkmals, Andrej Zupanc
Kozara, 2009, Im Inneren des Denkmals, Andrej Zupanc
Name
Spomenik na Mrakowizi
Adresse
Nationalpark Kozara
Kozara
Öffnungszeiten
jederzeit zugänglich