• Schloss Cecilienhof / Ort der Potsdamer Konferenz
Seit April 2012 informiert eine überarbeitete Dauerausstellung im Potsdamer Schloss Cecilienhof über die Potsdamer Konferenz, die dort im Sommer 1945 zwischen den Siegermächten stattfand.
Bild:Postdam, 1945, Clement Attlee, Harry S. Truman und Josef Stalin mit den Außeministern, Army Signal Corps Collection in the U.S. National Archives, public domain
Postdam, 1945, Clement Attlee, Harry S. Truman und Josef Stalin mit den Außeministern, Army Signal Corps Collection in the U.S. National Archives, public domain

Bild:Potsdam, 2005, Außenansicht des Schlosses, Wikimedia Commons, public domain
Potsdam, 2005, Außenansicht des Schlosses, Wikimedia Commons, public domain
Kaiser Wilhelm II. ließ 1912 ein Schloss im Norden der preußischen Residenzstadt Potsdam anlegen. 1917 wurde das Schloss Cecilienhof im Neuen Garten für den ältesten Sohn des Kaisers, Kronprinz Wilhelm, fertiggestellt. Namensgeberin war Wilhelms Frau Cecilie von Preußen. Das Schloss wurde im Stil eines englischen Landhauses erbaut, kennzeichnend dafür sind die vielen verarbeiteten Holzstreben und die unterschiedlichen Schornsteine. Das großzügige Schloss verfügt über 176 Zimmer, seine tatsächliche Größe ist durch die Anlage vieler Innenhöfe von außen nicht ersichtlich. Auch nach der Abdankung des Kaisers 1918 blieben Wilhelm und Cecilie von Preußen dort bis 1945 wohnen. Mit dem Ende des Krieges mussten die Bewohner das Schloss verlassen.
Im Sommer 1945 begann die sowjetische Besatzungsmacht damit, das Schloss für eine Konferenz der drei Hauptalliierten Großbritannien, Sowjetunion und USA vorzubereiten, die Inneneinrichtung wurde auf den Geschmack der drei Regierungschefs abgestimmt. Im Innenhof wurde ein Beet aus roten Geranien in Form eines fünfzackigen Sterns bepflanzt.
Die Verhandlungen zwischen den Staats- und Regierungschefs Josef Stalin, Harry S. Truman, und Winston Churchill beziehungsweise seinem Nachfolger Clement Attlee fanden vom 17. Juli bis 2. August 1945 in Potsdam statt. Die Konferenz knüpfte thematisch an das vorangegangene Treffen im Februar 1945 in Jalta an. Hauptverhandlungspunkte waren die Demilitarisierung und die Verwaltung Deutschlands sowie die Entnazifizierung. Strittig waren jedoch die Fragen nach Reparationszahlungen von Deutschland und die Westgrenze Polens. Letzen Endes legten die drei Regierungschefs sich auf die Flüsse Oder und Neiße als deutsch-polnische Grenze fest, obwohl es die Umsiedlung und de facto die Vertreibung von Millionen Deutscher bedeutete. Zudem folgte aus den Verhandlungen in Potsdam die Aufteilung Deutschlands in vier Besatzungszonen.
Bild:Postdam, 1945, Clement Attlee, Harry S. Truman und Josef Stalin mit den Außeministern, Army Signal Corps Collection in the U.S. National Archives, public domain
Postdam, 1945, Clement Attlee, Harry S. Truman und Josef Stalin mit den Außeministern, Army Signal Corps Collection in the U.S. National Archives, public domain

Bild:Potsdam, 2005, Außenansicht des Schlosses, Wikimedia Commons, public domain
Potsdam, 2005, Außenansicht des Schlosses, Wikimedia Commons, public domain
In der direkten Folge der Potsdamer Konferenz wurden Millionen Deutsche aus Polen, der Tschechoslowakei und Ungarn zum Teil gewaltsam vertrieben. Die Konferenzteilnehmer hatten sich zwar auf eine Überführung in »ordnungsgemäßer und humaner Weise« geeinigt, in der Realität musste die deutsche Bevölkerung jedoch binnen kürzester Zeit und unter gewaltsamen Bedingungen ihre Heimatorte verlassen.
Bild:Potsdam, 1945, Konferenztisch, Bundesarchiv, Bild 183-R67561 / CC-BY-SA
Potsdam, 1945, Konferenztisch, Bundesarchiv, Bild 183-R67561 / CC-BY-SA

Bild:Potsdam, 2012, Konferenzsaal, Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, Wolfgang Pfauder
Potsdam, 2012, Konferenzsaal, Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, Wolfgang Pfauder
Die Postdamer Konferenz markiert aufgrund der beschlossenen Aufteilung in Besatzungszonen und der Entfremdung zwischen den Konferenzteilnehmern für viele Historiker den Beginn des Kalten Krieges und der deutschen Teilung. Das Gebäude selbst wurde von der 1949 gegründeten DDR als Schulungszentrum des Demokratischen Frauenbundes (DFD) genutzt. 1960 wurde in einem Flügel ein Hotel eingerichtet, das bis heute besteht. 1990 wurde das Schloss Cecilienhof als Weltkulturerbe anerkannt und steht unter der Verwaltung der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten. Eine Dauerausstellung über die Geschichte des Gebäudes und der Potsdamer Konferenz wurde 2012 eröffnet.
Bild:Potsdam, 2012, Erkerzimmer, Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, Wolfgang Pfauder
Potsdam, 2012, Erkerzimmer, Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, Wolfgang Pfauder

Bild:Potsdam, 2012, Blick in die Ausstellung, Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, Wolfgang Pfauder
Potsdam, 2012, Blick in die Ausstellung, Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, Wolfgang Pfauder
Name
Schloss Cecilienhof / Ort der Potsdamer Konferenz
Adresse
Im Neuen Garten 11
14469 Potsdam
Telefon
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Fax
+49(0)331 96 94-107
Web
http://www.spsg.de/index.php?id=126
E-Mail
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April bis Oktober: Dienstag bis Sonntag: 10.00 bis 18.00
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