• Friedensmuseum Gernika
Am 26. April 1937 wurde die Altstadt von Gernika, der »Heiligen Stadt der Basken«, von der deutschen »Legion Condor« und der italienischen Luftwaffe bombardiert und vollkommen zerstört. Hunderte Zivilisten starben. Pablo Picasso hat die Ereignisse 1937 in einem monumentalen Wandgemälde festgehalten. 1998 eröffnete ein Museum, das über den Luftangriff und den Spanischen Bürgerkrieg informiert.
Bild:Gernika, 1937, Die Ruinen der Stadt, Bundesarchiv, Bild 183-H25224
Gernika, 1937, Die Ruinen der Stadt, Bundesarchiv, Bild 183-H25224

Bild:Gernika, 2009, Kopie des Picasso-Werks als Wandgemälde mit der Forderung »>Guernica< nach Gernika«, wikipedia.org, Papamanila
Gernika, 2009, Kopie des Picasso-Werks als Wandgemälde mit der Forderung »>Guernica< nach Gernika«, wikipedia.org, Papamanila
Gernika (spanisch: Guernica) ist eine Kleinstadt im Baskenland, nordöstlich von Bilbao gelegen. Von den Basken wird sie seit Jahrhunderten als Symbol ihres Kampfes für die Unabhängigkeit verehrt.
Das Baskenland war eines der Schauplätze des Spanischen Bürgerkrieges von 1936 bis 1939. Am 26. April 1937 griffen deutsche und italienische Kampfflieger die Stadt an. Sie sollten die Truppen der Nationalisten von General Franco unterstützen, die kurz vor der Einnahme der Stadt standen. Es hielten sich keine nennenswerten militärischen Einheiten dort auf, dafür aber viele Flüchtlinge sowie Bauern aus den umliegenden Dörfern, die an dem Tag zum Markt kamen. Das taktische Ziel des Luftangriffs war eine Brücke über den Fluss Oca. Die deutsche »Legion Condor« und die italienischen Verbände flogen mehrere Angriffswellen gegen die Stadt. Die durch den Rauch entstehenden Sichtverhältnisse waren genaue Bombenabwürfe immer weniger möglich. Die Flugzeuge, darunter mehr als 20 moderne deutsche Bomber vom Typ Ju 52, warfen unter anderem auch Brandbomben ab. Sie richteten schwerste Zerstörungen an, wären gegen die Brücke selbst jedoch wirkungslos gewesen. Die Altstadt wurde fast vollkommen zerstört, mehrere Hundert Zivilisten kamen um. Die Brücke selbst blieb unbeschädigt.
Bild:Gernika, 1937, Die Ruinen der Stadt, Bundesarchiv, Bild 183-H25224
Gernika, 1937, Die Ruinen der Stadt, Bundesarchiv, Bild 183-H25224

Bild:Gernika, 2009, Kopie des Picasso-Werks als Wandgemälde mit der Forderung »>Guernica< nach Gernika«, wikipedia.org, Papamanila
Gernika, 2009, Kopie des Picasso-Werks als Wandgemälde mit der Forderung »>Guernica< nach Gernika«, wikipedia.org, Papamanila
Die damalige baskische Regierung gab die Zahl der Todesopfer des Luftangriffs mit 1.654 an. Diese Zahl wird von Historikern inzwischen angezweifelt, vielen Experten erscheint die Zahl von bis zu 300 als realistischer. Die Stadt war bis zu 80 Prozent zerstört. Vor allem die Brände wirkten sich verheerend aus.
Bild:Gernika, 2009, Blick in die Ausstellung, Fundación Museo de la Paz de Gernika
Gernika, 2009, Blick in die Ausstellung, Fundación Museo de la Paz de Gernika

Bild:Gernika, 2009, Außenansicht des Museums, Fundación Museo de la Paz de Gernika
Gernika, 2009, Außenansicht des Museums, Fundación Museo de la Paz de Gernika
Die Nachricht von der Zerstörung Gernikas ging sofort um die Welt. Für viele wurde sie zum Symbol für die gerechte Sache der spanischen Republikaner, für andere für die Schrecken des Krieges schlechthin. Es war das erste Mal in der Geschichte der Kriegsführung, dass eine ganze Stadt durch Kampfflugzeuge zerstört wurde.
Die Zerstörung Gernikas inspirierte den Maler Pablo Picasso (1881–1973) zum monumentalen Gemälde »Guernica«, das zu seinen bekanntesten Werken gehört. Es wurde bereits im selben Jahr bei der Weltausstellung in Paris ausgestellt. Nach dem Tod Francos kam das Gemälde 1981 nach Spanien und ist seitdem in Madrid zu sehen. Viele Basken fordern, dass das Gemälde ins Baskenland überstellt werden soll. In Gernika ist das Motiv als Wandgemälde in Originalgröße zu sehen.
1998, 61 Jahre nach der Bombardierung, eröffnete die Stadtverwaltung ein Museum, das über den Luftangriff und den Spanischen Bürgerkrieg informiert. 2002 vergrößerte das Museum sein Aufgabengebiet, es kam zur Gründung der Stiftung Friedensmuseum Gernika. Es arbeitet eng mit einem Zentrum für Friedensforschung zusammen und bietet ein weitgefächertes pädagogisches Angebot nicht nur über Geschichte, sondern auch über Herausforderungen für den Frieden heute.
Bild:Gernika, 2009, Blick in die Ausstellung, Fundación Museo de la Paz de Gernika
Gernika, 2009, Blick in die Ausstellung, Fundación Museo de la Paz de Gernika

Bild:Gernika, 2009, Blick in die Ausstellung, Fundación Museo de la Paz de Gernika
Gernika, 2009, Blick in die Ausstellung, Fundación Museo de la Paz de Gernika
Name
Fundación Museo de la Paz de Gernika
Adresse
Plaza de los Fueros, 1
48300 Gernika
Telefon
+34 (0)94 627 021 3
Fax
+34 (0)94 625 860 8
Web
www.peacemuseumguernica.org
E-Mail
museoa@gernika-lumo.net
Öffnungszeiten
Dienstag bis Samstag 10.00 bis 19.00
Sonntags 10.00 bis 14.00
Angebot
Führungen in mehreren Sprachen, Bildungsprogramme für Kinder, Erwachsene und Gruppen über die Kultur des Friedens, die Bombarierung von Gernika und den spanischen Bürgerkrieg, Dokumentationszentrum, Bibliothek, Organisation von internationalen Konferenzen