• Denkmäler in Erinnerung an die Leningrader Blockade entlang der »Straße des Lebens«
Mehrere Dutzend, teilweise monumentale Denkmäler erinnern in der Umgebung von Sankt Petersburg an die Blockade Leningrads, wie die Stadt damals hieß. Viele davon befinden sich an der »Straße des Lebens«, durch die die Stadt während der Blockade versorgt worden war.
Bild:Leningrad, 1942, Eine Einheit der sowjetischen Luftabwehr bereitet sich auf den Kampf vor, RIA Novosti, Boris Kudojarow
Leningrad, 1942, Eine Einheit der sowjetischen Luftabwehr bereitet sich auf den Kampf vor, RIA Novosti, Boris Kudojarow

Bild:Sankt Petersburger Gebiet, 2006, »Der aufgebrochene Ring«, Ewgenij Adajew
Sankt Petersburger Gebiet, 2006, »Der aufgebrochene Ring«, Ewgenij Adajew
Vom 8. September 1941 bis zum 27. Januar 1944 dauerte die Blockade von Leningrad durch die deutsche Wehrmacht. Die gesamte Stadt war von Versorgung und Nachschub abgeschnitten, unzählige Menschen verhungerten und verdursteten in den fast 900 Tagen der Belagerung. Die Tötung der Zivilbevölkerung durch Aushungern war von Anfang an Strategie der Verantwortlichen der Wehrmacht und sollte eine Eroberung der Stadt vorbereiten.
Nur ein einziger Weg verband Leningrad mit der Außenwelt: die schon während des Krieges so genannte Straße des Lebens. Schiffe mit Proviant an Bord versorgten die Stadt über den Ladogasee. Auf dem Rückweg evakuierten sie Bewohner. Als der See zufror, übernahmen Schlittenzüge und Lastwagen die Versorgung.
Bild:Leningrad, 1942, Eine Einheit der sowjetischen Luftabwehr bereitet sich auf den Kampf vor, RIA Novosti, Boris Kudojarow
Leningrad, 1942, Eine Einheit der sowjetischen Luftabwehr bereitet sich auf den Kampf vor, RIA Novosti, Boris Kudojarow

Bild:Sankt Petersburger Gebiet, 2006, »Der aufgebrochene Ring«, Ewgenij Adajew
Sankt Petersburger Gebiet, 2006, »Der aufgebrochene Ring«, Ewgenij Adajew
Von den drei Millionen Einwohnern der Stadt vor Kriegsausbruch, erlebten 700.000 die Befreiung im Januar 1944. Etwa 1,4 Millionen Menschen konnten über den Ladogasee evakuiert werden.
Zwischen 800.000 und 1,2 Millionen Einwohner fanden während der Blockade der Stadt den Tod. Sie verhungerten, verdursteten, fielen Krankheit oder Kälte zum Opfer. Etwa 18.000 Menschen starben bei Luftangriffen und durch Granatenbeschuss.
Bild:Leningrad, 1941–1944, Bewohner ziehen einen Sarg über den Newskij Prospekt, Deutsch-Russisches Museum Berlin-Karlshorst, Nikolaj Chandogin
Leningrad, 1941–1944, Bewohner ziehen einen Sarg über den Newskij Prospekt, Deutsch-Russisches Museum Berlin-Karlshorst, Nikolaj Chandogin

Bild:Sankt Petersburger Gebiet, 2008, »Blume des Lebens«, Mikhail Gruznow
Sankt Petersburger Gebiet, 2008, »Blume des Lebens«, Mikhail Gruznow
In den 1950er Jahren entstand die Idee, in der Umgebung Leningrads eine Serie von Denkmälern zu errichten, die an die Blockade Leningrads, an die Kämpfe und an die Versorgung der Stadt über den Ladogasee erinnern sollten. Die meisten dieser etwa 80 Denkmäler wurden zwischen 1964 und 1968 aufgestellt. Der Komplex, entlang des ehemaligen Blockaderinges errichtet, erhielt den Namen »Grüner Gürtel des Ruhmes«.
Als Teil dieses Komplexes entstanden an der »Straße des Lebens« unter anderem drei monumentale Denkmäler. Am Westufer des Ladogasees, beim Waganowskij-Abstieg, steht seit 1966 »Der Aufgebrochene Ring«: Zwei weiße Halbbogen symbolisieren den gesprengten Blockadering, im Beton sind Reifenspuren eines Lastwagens eingeprägt.
Etwa 20 Kilometer weiter östlich, beim Dorf Kornewo, steht das Denkmal »Katjuscha«. Fünf schräg in den Himmel ragende Metallschienen stellen die Rohre einer »Katjuscha« – auf der deutschen Seite auch »Stalinorgel« genannt – dar, als Symbol für die Raketenwerferbatterie, die zur Sicherung der »Straße des Lebens« dort stationiert worden war.
15 Kilometer weiter östlich, kurz vor den Toren der Stadt, entstand 1968 die monumentale Plastik »Blume des Lebens«. Sie soll an die Kinder erinnern, die während der Blockade Leningrads ums Leben kamen. Um das Denkmal herum wurden 900 Birken gepflanzt, als Symbol für die 900 Tage andauernde Belagerung. Inmitten dieser Bäume stehen seit 1975 Steintafeln, auf denen Auszüge aus dem Blockadetagebuch der damals elfjährigen Tanja Sawitschewa zu lesen sind. Tanja verlor ihre gesamte Familie während der Blockade und starb kurze Zeit nach der Befreiung an den Folgen des Hungers.
Bild:Sankt Petersburger Gebiet, 2009, »Katjuscha«, Valeriy10f
Sankt Petersburger Gebiet, 2009, »Katjuscha«, Valeriy10f

Bild:Leningrader Gebiet, 1977, Seitenansicht des Denkmals »Aufgebrochener Ring«, W. Baranowskij, RIA Novosti
Leningrader Gebiet, 1977, Seitenansicht des Denkmals »Aufgebrochener Ring«, W. Baranowskij, RIA Novosti
Name
Pamjatniki na »Doroge Zhisni«
Telefon
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E-Mail
oxpamlo@peterlink.ru
Öffnungszeiten
Die Denkmäler sind jederzeit zugänglich.