• Gedenkpark Vraca
Seit den 1980er Jahren erinnert der »Gedenkpark Vraca« an die Opfer des Zweiten Weltkriegs aus Sarajewo.
Bild:Sarajewo, o.D., Historische Postkartenansicht der Stadt, Stiftung Denkmal
Sarajewo, o.D., Historische Postkartenansicht der Stadt, Stiftung Denkmal

Bild:Sarajewo, 2009, Gedenkstätte Vraca, John Mulhouse
Sarajewo, 2009, Gedenkstätte Vraca, John Mulhouse
Bis zum Ende des Ersten Weltkriegs gehörte Sarajewo, so wie das gesamte heutige Bosnien-Herzegowina, zu Österreich-Ungarn. An strategisch wichtigen Punkten ließ die österreich-ungarische Verwaltung Befestigungsanlagen errichten, so auch auf dem Berg Trebević im Süden Sarajewos. Die hier 1898 erbaute Festung heißt wie der angrenzende Stadtteil Vraca. Mit dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht im April 1941 wurde das nach dem Ersten Weltkrieg gegründete Jugoslawien zerschlagen. Bosnien-Herzegowina wurde dem Unabhängigen Staat Kroatien (Nezavisna Država Hrvatska, Abkürzung: NDH) angegliedert, einem von der faschistischen Ustascha-Bewegung regierten, eng mit dem Deutschen Reich verbündeten Staat. Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Festungsanlage Vraca als Gefängnis und als Hinrichtungsstätte genutzt: Anhänger der Ustascha ermordeten hier tausende Menschen, vor allem Serben, Moslems, Juden, Kommunisten und Partisanen. Viele der Ermordeten wurden in der Nähe der Festung bestattet.
Bild:Sarajewo, o.D., Historische Postkartenansicht der Stadt, Stiftung Denkmal
Sarajewo, o.D., Historische Postkartenansicht der Stadt, Stiftung Denkmal

Bild:Sarajewo, 2009, Gedenkstätte Vraca, John Mulhouse
Sarajewo, 2009, Gedenkstätte Vraca, John Mulhouse
An einer Tafel im Vraca Gedenkpark sind mehr als 11.000 Namen von Opfern aus Sarajewo festgehalten. Tausende wurden von Angehörigen der Ustascha hingerichtet. Unter den verzeichneten Namen sind auch die von über 7.000 Juden, die in Lagern der Ustascha ums Leben kamen. Viele Bürger Sarajewos starben bei Luftangriffen der Wehrmacht 1941. In Vraca sind ebenfalls die Namen von über 2.000 Partisanen aus der Stadt verzeichnet.
Bild:Sarajewo, 2009, Blick aus der Festung, John Mulhouse
Sarajewo, 2009, Blick aus der Festung, John Mulhouse

Bild:Sarajewo, 2009, Stark zerstörter Innenraum in der Festung, John Mulhouse
Sarajewo, 2009, Stark zerstörter Innenraum in der Festung, John Mulhouse
1981 wurde das ehemalige Festungsgelände in einen Gedenkpark umgewandelt. Dort befinden sich mehrere Denkmäler wie Wände mit Namen der Opfer, verschiedene Skulpturen und im Zentrum der Anlage ein Brunnen. Nach dem Bosnienkrieg (1992-1995) zerstörten serbische Truppen das Gelände auf ihrem Rückzug. Die Stadt Sarajewo begann mit der Restaurierung der Festung und des Gedenkparks 2001, die jedoch wegen fehlender Finanzierung noch nicht abgeschlossen werden konnte. 2005 wurde der Gedenkpark zum Nationaldenkmal erklärt.
Bild:Sarajewo, 2009, Gedenkstätte Vraca, John Mulhouse
Sarajewo, 2009, Gedenkstätte Vraca, John Mulhouse

Bild:Sarajewo, 2009, Denkmal für Tito, John Mulhouse
Sarajewo, 2009, Denkmal für Tito, John Mulhouse
Name
Spomen-Park Vraca
Öffnungszeiten
Die Gedenkstätte ist jederzeit zugänglich.