• Gedenkstätte Loibl KZ Süd
Auf der slowenischen Seite des Loiblpasses erinnert ein Denkmal an die Opfer des Zwangsarbeitslagers Loibl Süd, das von 1943 bis 1945 bestand. Die Häftlinge des Lagers mussten auf der Baustelle des Loibltunnels Zwangsarbeit leisten.
Bild:Loibl, 1943, Ansicht des KZ Loibl-Süd, Mauthausen Komitee Kärnten
Loibl, 1943, Ansicht des KZ Loibl-Süd, Mauthausen Komitee Kärnten

Bild:Am Loiblpass, 2002, Denkmal bei einer Gedenkveranstaltung, Peter Gstettner
Am Loiblpass, 2002, Denkmal bei einer Gedenkveranstaltung, Peter Gstettner
Der Loiblpass (slowenisch: Ljubelj) über die Berggruppe Karawanken verbindet das österreichische Kärnten und die slowenische Oberkrain (slowenisch: Gorejnska) über die Alpen miteinander. Ab 1941/1942 begannen die Organisation Todt (OT), eine für militärische Bauvorhaben gegründete Arbeitstruppe, und eine zivile Firma mit Arbeiten an einem Tunnel durch die Karawanken. Von zwei Seiten wurde der Tunnel durch das Gebirge getrieben: Im Norden auf österreichischer Seite und im Süden aus dem seit 1941 von Deutschen besetzten Teil Sloweniens. Im Juni 1943 errichtete die SS auf der slowenischen Seite ein Außenlager des Konzentrationslagers Mauthausen, ein Lager am nördlichen Ende des Loiblpasses folgte im Oktober 1943. Die ersten etwa 330 Häftlinge, größtenteils Franzosen, erreichten das Lager Loibl Süd Anfang Juni 1942. Die Häftlingszahlen in den beiden Loibl-Lagern stiegen bis zum September 1944 stetig an, auf etwa 1.300 insgesamt. Die Häftlinge mussten als Bergleute beim Ausbau des Tunnels Zwangsarbeit leisten. Ein Teil der Häftlinge errichtete bis Oktober 1943 das Lager Nord. Erste Wehrmachtsfahrzeuge konnten den Tunnel im Dezember 1944 passieren, wenig später diente der Tunnel als wichtige Rückzugstrecke für die Wehrmacht vom Balkan. Die SS löste das Nordlager im April 1945 auf, die Häftlinge wurden in das Südlager verlegt. Anfang Mai befreiten Partisanen die etwa 950 im Lager Loibl-Süd verbliebenen Häftlinge.
Bild:Loibl, 1943, Ansicht des KZ Loibl-Süd, Mauthausen Komitee Kärnten
Loibl, 1943, Ansicht des KZ Loibl-Süd, Mauthausen Komitee Kärnten

Bild:Am Loiblpass, 2002, Denkmal bei einer Gedenkveranstaltung, Peter Gstettner
Am Loiblpass, 2002, Denkmal bei einer Gedenkveranstaltung, Peter Gstettner
Wie viele Häftlinge das Loibl-Lager Süd durchliefen ist nicht klar. Die Häftlinge wurden aus dem KZ Mauthausen in die beiden Loibl-Lager eingewiesen. Die meisten von ihnen waren Franzosen. Die zweitgrößte Häftlingsgruppe bildeten etwa 500 Polen, es waren aber auch viele sowjetische und jugoslawische Häftlinge in den beiden Lagern.
Bild:Am Loiblpass, 2006, Überreste des Lagerkrematoriums, Daniel Magnfält
Am Loiblpass, 2006, Überreste des Lagerkrematoriums, Daniel Magnfält

Bild:Am Loiblpass, 2002, Gedenkveranstaltung auf dem ehemaligen KZ-Gelände, Peter Gstettner
Am Loiblpass, 2002, Gedenkveranstaltung auf dem ehemaligen KZ-Gelände, Peter Gstettner
Zwischen 1945 und 1950 blieb die alte Passstraße als Grenzübergang zwischen Österreich und dem kommunistischen Jugoslawien gesperrt. Der Tunnel wurde 1967 eröffnet. Seitdem ist die alte Loiblpassstraße für den Straßenverkehr nicht mehr befahrbar.
Ein Denkmal wurde auf der slowenischen Seite am 8. August 1954 errichtet. Die Anlage wurde vom Architekten Boris Kobe entworfen. Die Metallstatue eines Skeletts, das die Arme zum Himmel streckt, stammt vom Bildhauer Jože Bertoncelj. 1999 stellte das seit 1991 unabhängige Slowenien das Gelände unter Denkmalschutz. Im Jahr darauf eröffnete im Kellergeschoss einer nahe gelegenen Raststätte eine kleine Dauerausstellung.
Bild:Am Loiblpass, 2006, Ansicht der Denkmalanlage, Daniel Magnfält
Am Loiblpass, 2006, Ansicht der Denkmalanlage, Daniel Magnfält

Bild:Am Loiblpass, 2006, Statue vom Bildhauer Jože Bertoncelj, Daniel Magnfält
Am Loiblpass, 2006, Statue vom Bildhauer Jože Bertoncelj, Daniel Magnfält
Name
Spominski park taborišča Mauthausen-Ljubelj
Adresse
Loiblpassstraße
Podljubelj
Telefon
+43 (0)463 270 0-123 1
Fax
+43 (0)463 270 0-129 9
Web
http://loibl-memorial.uni-klu.ac.at
E-Mail
peter.gstettner@uni-klu.ac.at
Öffnungszeiten
Die Gedenkstätte ist jederzeit zugänglich.